Beschreibung der Einsatzstelle
Die Glashütte Meisenthal wurde 1704 in einem Tal in der Umgebung von Bitche gegründet und erlebte ein industrielles Epos ohnegleichen. Bei ihrer Schließung 1969 ließ nichts erahnen, dass irgendeine Macht imstande wäre, sie eines Tages aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken…
Dank leidenschaftlichen Engagements lebt die Glashütte nun seit 40 Jahren einen überraschenden zweiten Frühling.
1983 gründet eine Gruppe von Glasliebhabern den Freundeskreis des Glasmuseums „Amis du Musée du Verre“, 1992 feuert das Internationale Glaskunstzentrum (Centre International d’art Verrier, CIAV) einen ersten Schmelzofen in einem anderen Gebäude auf dem Brachland an und 1996 wird das Künstler*innenkollektiv der Markthalle von Meisenthal (C.A.D.HA.ME) gegründet. Es organisiert seitdem zahlreiche kulturelle Angebote, wie Ausstellungen, Konzerte, Veranstaltungen aller Art). Das Internationale Glaskunstzentrum und das Museum befinden sich heute unter demselben Dach im Gemeindeverbund des Pays de Bitche.
Das Meisenthaler Museum ist für seine Sammlungen bekannt, die die Geschichte des Glases in der Region und die Geburt des Jugendstilglases in Meisenthal (Emile Gallé) bezeugen. Sie werden außerdem heute durch zeitgenössische Exponate bereichert, die aus Zusammenarbeiten von Glaser*innen, Künstler*innen und Designer*innen des Internationalen Glaskunstzentrums nebenan entstehen.
Für verschiedene Zielgruppen (Familien, Kinder durch das Programm „Feuertaufe“, Erwachsene, Gruppen, Menschen mit Behinderung) werden verschiedene Besuchsmöglichkeiten und Glasbläservorführungen angeboten. 2024/25 ist geplant, mehrere temporäre Ausstellungen, Veranstaltungen für ein breites Publikum und thematische Vermittlungssequenzen zu realisieren.
Das Internationale Glaskunstzentrum kooperiert regelmäßig mit internationalen Schaffenden der Kunstschulen in ganz Europa, besonders mit der HBK Saar und der AFG Karlsruhe. Außerdem finden regelmäßig punktuelle Aktionen mit internationalen Partnerorganisationen statt (z.B. Alliance française in New York, Institut français Wien und Mailand, Promatéria in Brüssel, etc.)
Beschreibung der Tätigkeit der*des Freiwilligen
Während des Jahres wird der*die Freiwillige die Möglichkeit haben, die Funktionsweise eines Museums in Frankreich zu entdecken, das auf dem Gelände einer historischen Glashütte liegt und im Alltag eine Glasbläserwerkstatt betreibt. Der*die Freiwillige wird in verschiedenen Aufgabenbereichen eingesetzt und am Vorankommen der verschiedenen Projekte, an denen das Museumsteam arbeitet, beteiligt sein:
- An Vermittlungs- und Empfangstätigkeiten teilnehmen
- Bei der Entwicklung von Materialien der Kulturvermittlung, vor allem für das deutschsprachige Publikum mithelfen
- Unterstützung bei der Organisation/Verwaltung von dokumentarischen Ressourcen, vor allem Quellen in deutscher Sprache
- Recherchearbeiten
- Mithilfe beim Erstellen von Übersichten/Zusammenfassungen von Zeitzeugenberichten, immaterielles Kulturerbe
- Arbeit in den Sammlungen und Archiven
- Teilnahme an der Vorbereitung der nächsten temporären Ausstellungen
Was wir von der*dem Freiwilligen erwarten
Sich im Gebrauch des Französischen wohlfühlen wäre ein schätzenswertes Plus für diesen Freiwilligendienst.
Das Museum befindet sich in einem sehr ländlichen Gebiet, 7 km vom nächsten Bahnhof entfernt: Ein Führerschein und ein Auto sind im Alltag ein großer Vorteil aber Mitfahrgelegenheiten mit den jungen „médiateurs culturels“ können organisiert werden, sowohl für die Fahrt zur Einsatzstelle als auch für das Einkaufen. Das Führerschein ist für die Ausübung der Aufgaben nicht notwendig.
Die Einrichtung ist barrierefrei.
Um eine Unterkunft muss sich selbst gekümmert werden.
